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Hoffnung - ein Gastbeitrag

Hoffnung - ein Gastbeitrag

Ein Gastbeitrag von G. L.

Ja, wir sollen hoffen, aber worauf?

Der eine hofft auf Geld, der Zweite auf Gesundheit, der Dritte auf beides. Sicherlich sind damit bei weitem nicht alle Wünsche abgedeckt, denken wir nur daran, was uns die Medien Tag für Tag an angeblich wünschenswerten Dingen zeigen.

Aber was brauchen wir tatsächlich?

Wir brauchen in Wirklichkeit sehr viel weniger, als uns täglich verkündet wird. Die Grundbedürfnisse sind hinreichend bekannt und müssen hier nicht aufgezählt werden. Denken wir nur an unsere Eltern oder Großeltern. Sie hatten oft nicht einmal das Notwendigste.

Was zählt also?

Es könnte der Versuch jedes Einzelnen sein, den ihm (oder ihr) angemessenen Lebensweg zu finden. Aber was ist angemessen?

Neben bestimmten Verhaltensregeln, die uns schon als Kinder eingetrichtert wurden, gilt heute in besonderem Maß das Leistungsprinzip. Der Mensch wird damit auf seine Leistung reduziert. Überfordern wir uns aber auf Dauer, so gerät unser Organismus außer Balance und wir erleiden entweder körperlichen oder seelischen Schaden.

Versuchen wir also, jedem übersteigerten Leistungsanspruch entgegenzuwirken, auch wenn wir dadurch auf Angenehmes verzichten müssen. Befreien wir uns von unserem schablonenhaften Denken. Dann wird unser Gemüt frei sein von vielen Zwängen, die wir uns bisher auferlegt haben. Im Ergebnis können wir tiefe Zufriedenheit und vielleicht auch Glücksmomente erleben. Damit erreichen wir auch echtes Leben und kein bloßes Existieren.

Darauf sollten wir nicht nur hoffen, sondern auch etwas tun. Denn vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt.

Also : Frohes Schaffen!

Was aber kann ich tun, wenn meine Vorsorge nicht geholfen hat oder die Anzeichen der Überforderung ignoriert wurden?

Fachleute sprechen von Burn-Out oder Depression, oft wird auch beides in einen Topf geworfen. Für mich war und ist Burn-Out die Vorstufe zur Depression. Durch dauernde Überforderung (Ursache) und einen familiären Schicksalsschlag (Auslöser) kam es zu einem bösen Absturz, dem ich anfangs nur mit Hilfe von Psychopharmaka (natürlich nach ärztlicher Verordnung) entgegenwirken konnte.

Ich war also mitten in der Krise angekommen. Die starken Medikamente bewirkten, dass ich zwar nach sechs Wochen nicht nur ansprechbar war, sondern auch wieder Routinearbeiten machen konnte. Der Weg bis zur wirklichen Genesung dauerte aber noch viele Jahre.

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